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Prüfungsangst - Ehrgeiz ist gut, aber nur in einem gewissen Mass.

Im Untergymnasium hatte ich Schwierigkeiten im Umgang mit Nervosität. Für jemanden, der sowieso schon viel Ehrgeiz hat, löst der neue schulische Druck oft innere Panik aus.

Während man in der Primarschule noch einfach zu guten Noten kam, muss man sich im Gymnasium deutlich mehr bemühen. Zusätzlich ist auch das Umfeld ehrgeiziger und kompetitiver. Man muss also eine mentale Umstellung durchgehen, was die Erwartungen an einem selbst betrifft. In dieser Phase habe ich mir sehr viele Sorgen um meine Leistungen in der Schule gemacht. Allzu schnell kam es vor, dass ich mich mit Kolleginnen verglich. Ich kann streng genommen gar nicht in Worte fassen, was mich vor Prüfungen in der Nacht wachhielt. Meine Eltern waren nie sehr ehrgeizig und meine Noten waren generell auf einem hohen Niveau -dieses wollte ich allerdings auf keinen Fall fallen sehen. Trotzdem konnte ich oft nicht schlafen. Oftmals bekam ich Herzrasen und hatte zwischendurch das Gefühl keine Luft zu bekommen. Es war schwierig mich wieder zu beruhigen, denn der Gedanke mit wenig Schlaf an eine Prüfung zu gehen, war mehr als beunruhigend. In der Schule hatte ich Kopfschmerzen. Das war zwar nicht ungewöhnlich, doch hatte ich bei Prüfungen plötzlich das Gefühl sie würden mich aufhalten. Auch Konflikte in Freundeskreisen könnten potenzielle Auswirkungen auf meine Leistungen haben - dachte ich. So war es nicht aussergewöhnlich, dass ich vor Prüfungen noch kurz nach Hause telefonierte, um immer dieselben beruhigenden Worte zu hören.

Mit der Zeit besserte sich diese Prüfungsangst glücklicherweise. Ich wechselte die Freundesgruppe, da das ständige Vergleichen mich stresste und begann zu meditieren und aktiv gegen Nervosität zu kämpfen. Die Mantras, die mir ständig auf den Weg mitgegeben wurden, verinnerlichte ich immer mehr und ich lernte Trick,s wie ich am besten mit Schulstress umgehen kann. Schliesslich wurde ich allgemein im Leben sicherer und brauchte diese schulische Bestätigung immer weniger. Ich realisierte, dass Noten schlussendlich irrelevant sind, solange sie genügen, und so konnte ich mir mehr vertrauen, dass ich das schon irgendwie schaffen werde. Schule war damit auch nicht mehr mein grösster Fokus. Es war eine extreme Erleichterung als diese Ansprüche an mich selbst sich verflüchtigten. Ehrgeiz ist gut, aber nur in einem gewissen Masse.

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