
Ein riesengrosses Dankeschön an meinen Betreuer, der einmal im Kies und einmal im Gang seine Geschwindigkeit verloren hat. Er hat untenstehende Zeilen ermöglicht, und mich viel gelehrt, was nichts mit meiner Arbeit zu tun hatte.
Als ich den Weg des Gymnasiums wählte, wurde ich vor viele Herausforderungen gestellt. Ich musste viel mehr Hausaufgaben erledigen, Prüfungen schreiben, Fristen einhalten, das soziale Leben nicht vernachlässigen, genug schlafen, Sport treiben und noch vieles mehr. Ich wurde förmlich ins kalte Wasser geschmissen und musste mich zunächst in dieser neuen Umgebung mit neuen Personen zurechtfinden. Mittlerweile habe ich einen gute Vorgehensweise für mich gefunden, mit der ich obere Hürden überwunden und somit eine tolle Zeit haben konnte. Ich dachte, ich hätte das Gymnasium eigentlich abgeschlossen, alle Herausforderungen gemeistert und ein tolles letztes Jahr vor mir. Bis ich merkte, dass ich erst am Anfang eines Marathons stand.
Unser Klassenlehrer kam eines Tages, das war in der vierten Klasse, in unser Zimmer, und informierte uns über die kommenden Maturitätsarbeiten. Jede Schülerin und jeder Schüler musste respektive durfte sich ein Thema auswählen, mit dem er sich für eine längere Zeit befassen würde. Man musste sich in ein neues Gebiet einfinden, eventuell etwas selbstständig kreieren und dann dieses Produkt sowie den Arbeitsprozess in Form einer Arbeit abgeben. Als ich damals am Pult sass und meinem Klassenlehrer zuhörte, dachte ich, dass es noch lange gehen würde. Ich habe noch ein Dreivierteljahr Zeit, das ist mehr als genug. Irgendwann muss ich dann mal mein Thema auswählen, dann ein bisschen später noch meinen Betreuer, ein wenig recherchieren, kurz ein Produkt herstellen und dann einfach abgeben. So simpel. Ich wusste nicht, wie falsch ich lag.
Ich begang den grossen Fehler, dass ich eher spät mit dem Essentiellen meiner Arbeit begann. Ich fing früh an, mir Wissen über das Gebiet anzueignen. Der Einstieg in die Spezifizierung meiner Arbeit war einfach. Dies gab mir dann das Gefühl, dass alles so einfach werde. Ich schätzte es komplett falsch ein.
Als dann der harte, langwierige Teil, das Programmieren, der Arbeit begann, war ich sehr verunsichert. Ich wusste nicht, ob ich es schaffen könnte. Was bei allen anderen funktionierte, funktionierte bei mir nicht. Ich sah Befehle und Outputs, von denen ich noch nie etwas gehört oder gesehen habe. Es traten Fehler auf, auf die mein bisher angeeignetes Wissen keine Antwort hatte. Ich wurde ins kalte Wasser geschmissen. Obwohl ich ein breites Wissen über die Funktionsweise des Programmes aufgebaut hatte, war ich komplett überfordert und verunsichert. Ich hatte keinen richtigen Unterstützer, keinen Fachmann, der mir hätte helfen könnte. Klar, ich hatte meinen Betreuer. Aber erst ist eben nur der Betreuer. Er half mir sehr mit meiner Orientierung und Zielsetzung und gab mir Tipps, wie ich vorzugehen hatte. Aber er konnte meine Probleme nicht lösen, da er nicht in der Materie war. Ich dachte, ich müsste hier aufhören und einfach alles, was ich erarbeitet hatte, in irgendeiner schönen Darstellung schreiben und abgeben.
Auch zu dieser scheinbar hilfslosen Situation hatte mein Betreuer einen Tipp. Nein, es war vielmehr eine Aussage, die das Ruder herumriss. Er sagte, dass es meine Arbeit ist. Meine Arbeit. Das wusste ich bereits, allerdings war ich mir von der Wucht der Worte nicht bewusst. Ich musste meine Probleme selbst lösen und Lösungswege finden. Das ist meine Arbeit. Ob dann das Produkt funktioniert, ist nur nebensächlich. Es geht darum, viel Zeit reinzustecken, viel zu lernen und dieses Wissen dann anzuwenden. Am Ende kommt es nur darauf an, wie lange und wie stark man durchgebissen hat. Klar, das Produkt am Schluss stehen respektive funktionieren zu sehen, befriedigt einen nochmals mehr. Aber das Gefühl, zurückzublicken und zu sehen, dass man scheinbar unlösbare Probleme gelöst hat, ist fast genauso toll. Man hat etwas geschafft, was man für unmöglich gehalten hatte.
Mit diesen Gedanken im Kopf ging ich viel motivierter an die Arbeit ran. Mit der Zeit wurden mir noch viele weitere Punkte klar, die man aber erst mit dem Arbeitsprozess einer grossen Arbeit erkennt. Ich nahm die Gedanken als meine Motivation und schrieb sie auf.
Probleme und Hindernisse sind völlig normal. Du hast Dich bewusst für Dein Thema und seine Herausforderungen entschieden. Warum sollten Dich diese dann abschrecken? Herausforderungen können sehr komplex und gross sein, aber sie sind lösbar.
Du bist nicht der erste und wirst auch nicht der Letzte sein, der das Problem haben wird. Das heisst, dass es bereits Leute vor Dir gab, die dieses Problem lösen konnten. Wieso solltest Du es dann nicht schaffen?
Schau auf das, was Du bereits erreicht hast. Und jetzt hindert Dich ein Problem daran, weitere Erfolge zu erzielen? Das kannst Du Dir nicht gefallen lassen!
Ich hoffe, dass obige Punkte Dir helfen werden, allfällige Probleme zu lösen. Du kannst es! Mach es einfach nur.