
Die Zeiten in der Primarschule waren für mich sehr angenehm. Die Menge der Hausaufgaben hielt sich in Grenzen und der Begriff Prüfungsstress kannte ich noch gar nicht. Für die Prüfungen in der Primarschule musste ich nie lernen, da ich immer im Unterricht aufgepasst habe. Und dann gab es den riesigen Umstieg, die Zeiten des Gymnasiums fingen an. Bei der Vorbereitung für die Gymiprüfung habe ich erst verstanden was lernen war, aber da mir meine Eltern sehr viel geholfen haben, war es nicht so schwierig. Erst im ersten Semester, also in der Probezeit fingen die Probleme an. Mir war nicht bewusst, dass ich während dem Unterricht mir Notizen machen musste. Vor allem im Fach Mathematik wurde es zum Problem, denn da fehlte mir die komplette Theorie. Ich weiss zwar nicht mehr, wie genau ich durch diese Probezeit durchgekommen bin, aber ich weiss noch, dass es immer knapp für mich war. Damals im RG hatte ich eine gute Freundin. Sie schrieb im jeden Fach gute Noten. Ich fragte sie wie sie lernte und was sie machte als Vorbereitung. Sie meinte, sie würde für jede Prüfung eine Zusammenfassung schreiben und jede Aufgabe nochmals wiederholen oder zumindest die, die sie nicht konnte. Seitdem nahm ich ihre Angewohnheiten an und schrieb auch Zusammenfassungen. Hatte ich sonst andere Fragen würde ich immer zu ihr gehen und sie hatte meistens eine Antwort darauf. Mit der Zeit fand ich meinen eigenen Lernstyle und ich wurde immer effizienter. Meine Noten wurden auch stetig besser, was mich motivierte weiterzumachen. Sechs Jahre später schreibe ich immer noch Zusammenfassungen und teile diese manchmal mit Freunden. Wäre diese Freundin nicht da, hätte ich wahrscheinlich viel länger gebraucht um zu verstehen wie ich lernen sollte und hätte vielleicht noch heute Mühe gute Noten zu schreiben.
Damals habe ich eine Lektion fürs Leben gelernt. Anstatt alleine an Problemen zu sitzen an denen man nicht weiter kommt und das Gefühl hat in eine Wand zu laufen, soll man Abstand nehmen und sich Hilfe holen. Freunde und Familie hatten vielleicht dieses Problem auch einmal. Sie könnten mit Ideen helfen, zeigen wie sie das Problem gelöst haben. Auf einmal wirst du viele Lösungen zu deinem Problem finden und du kannst aussuchen welche dir am besten passt. Mit der Zeit findest du vielleicht noch eine bessere Lösung für dich oder du merkst was du besser machen könntest. Und siehe da, eines Tages kommt eine Person auf dich zu, die das gleiche Problem hat und du wirst ihr helfen können wie deine Freunde und Familie dir damals geholfen haben.